24.11.2011

Große Tümmler


Der Zoo Duisburg besitzt zur Zeit 9 Große Tümmler.
Die Zuchtgruppe besteht aus einem Männchen, 3 erwachsenen Weibchen, 2 Jungtieren von 2007 und 3 Kälbern die 2011 geboren wurden.

Die Delfinhaltung im Zoo Duisburg begann im Jahre 1965.

Damals war es noch üblich, Delfine zu fangen und dann zu importieren, da es erst sehr wenige Nachzuchterfolge in Menschenhand gab.
Das hat sich in den darauffolgenden Jahrzehnten geändert.
Mittlerweile gibt es soviele Nachzuchten, vor allem in den amerikanischen Delfinarien, dass Wildfänge völlig unnötig geworden sind.



Länder in Asien, wie Japan, sind die Ausnahme, sie fangen jedoch nur wenige Delfine lebend,
und versorgen damit Delfinarien im eigenen Land sowie in China, Russland und der Türkei.
Wichtig: Die Delfinarien der EU und USA lehnen Wildfänge inzwischen ab,
stattdessen gibt es wie bei jeder anderen Tierart auch ein Zuchtbuch.
Parks tauschen Delfine untereinander aus um Inzucht zu vermeiden.


Die Delfine in Duisburg sind alle dort geboren, mit Ausnahme von Männchen Ivo, der in Mexiko gefangen wurde und vorher im Zoo Antwerpen lebte,
sowie Pepina, die in Kuba gefangen wurde und bereits in anderen Parks wie etwa Phantasialand und Hansaland Sierksdorf lebte, bevor sie nach Duisburg kam.
Für beide stellte der Umzug nach Duisburg eine Verbesserung der Lebensqualität dar, da sie in ein wesentlich größeres Beckensystem mit mehr Artgenossen kamen.

Ivo ist vermutlich 1979 geboren und wurde 1981 mit Mutter Iris gefangen.
Er lebt seit 1999 im Zoo Duisburg. Iris verstarb leider im Jahre 2003.

Pepina ist vermutlich 1981 geboren und wurde 1984 gefangen.
Sie lebt seit 1994 im Zoo Duisburg.

Delphi wurde am 11.7.1992 in Duisburg geboren.
Ihre Eltern Flapine und Playboy sind leider bereits verstorben.

Daisy wurde am 7.9.1996 in Duisburg geboren.
Ihre Eltern sind Pepina und Playboy (starb im Jahr 2000).

Dolly wurde am 4.8.2007 geboren.
Ihre Eltern sind Delphi und Ivo.

Donna wurde am 17.9.2007 geboren.
Ihre Eltern sind Pepina und Ivo.

 Diego wurde am 20.8.2011 geboren.
Seine Eltern sind Pepina und Ivo.

Dörte wurde am 27.8.2011 gbeoren.
Ihre Eltern sind Delphi und Ivo.

Darwin wurde am 4.9.2011 geboren.
Seine Eltern sind Daisy und Ivo.

Bei Dolly, Dörte und Darwin handelt es sich bereits um Delfine die in der 2. Generation im Delfinarium leben.
Die regelmässigen Zuchterfolge sprechen für die gute Qualität der Delfinhaltung, da Delfinjungtiere bei der Geburt noch kein Immunsystem entwickelt haben und somit sehr anfällig für Krankheiten sind.


Man geht davon aus dass in der freien Wildbahn mehr als 50 Prozent aller Delfinkälber stirbt.
In Duisburg haben die Delfine ein Mehrbeckensystem, das auf moderne Weise ohne Chlor gefiltert und aufbereitet wird.
Die Filteranlagen stehen in einem Raum hinter den Becken auf dämmenden Sockeln und schalldicht abgetrennt. Somit hören die Delfine davon nichts.
Durch einen Unterwasserraum können die Pfleger die Delfine durch große Unterwasserscheiben immer beobachten.

Bei den Geburten wird das Delfinbaby 24 Stunden lang über Monitore beobachtet.
Delfinbabies werden regelmässig gewogen und mit Blutproben die Gesundheit überwacht.
In Duisburg steht zur Aufzucht ein Becken hinter den Kulissen zur Verfügung, das mit dem neuen Delfinarium (erbaut 1995) durch einen schmalen Kanal verbunden ist.
Dieses Becken war der alte Duisburger Showpool, bevor das neue Delfinarium gebaut wurde.
Insgesamt steht den Delfinen 3,5 Millionen Liter Salzwasser zur Verfügung.
Zur Zeit wird die Vorführung von Dolly und Donna bestritten, die dafür extra trainiert werden. Die Mütter sind allesamt mit der Aufzucht ihrer Babies von 2011 beschäftigt und Ivo ist von Dolly und Donna getrennt, damit es nicht zur Inzucht kommen kann.
Grosse Tümmler werden bereits mit etwa 4 Jahren geschlechtsreif!


Noch ein paar Sachen zur Belustigung:
Es gibt immer wieder Möchtegern- Tierschützer die Delfinhaltungen kritisieren.
Vor allem Orca- und Tümmlerhaltung wird stark kritisiert, wohingegen
Belugas und kleinere Delfinarten für diese Organisationen scheinbar kaum eine Rolle spielen.
Hier einige Auszüge aus teils lächerlich bis armselig anmutenden Versuchen,
Zoos mit Delfinhaltung zu diffamieren:

- Der Zoo Duisburg sei das größte Delfingrab Europas
(angeblich liegen diesen Organisationen Todeslisten vor, hätten sie diese allerdings gelesen, wüssten sie, dass in einigen Delfinarien Europas mehr Delfine starben als in Duisburg.
Desweiteren sagt die Zahl gestorbener Tiere nicht zwangsläufig etwas über die Qualität einer Tierhaltung aus, da es auch Pechsträhnen geben kann, in denen einfach mehrere Tiere gleichzeitig oder an einer ansteckenden Krankheit sterben, viele werden das von der eigenen Heimtierhaltung kennen!)
-Der Zoo Duisburg habe gar keine Delfine selbst nachgezüchtet, sondern die Babies irgendwo gefangen oder importiert.
(Auch hier fehlt es natürlich an Beweisen!
Regelmässige Zoobesucher, die Duisburgs Delfine auseinanderhalten können, sehen aber sofort die Ähnlichkeiten im Gesicht der Mütter und ihrer Jungtiere. Bei Delfinen gleicht das Gesicht des Kalbes sehr häufig dem der Mutter)
Nachdem das vorangegangene Gerücht allgemeine Belustigung fand, wurde schnell ein neues erfunden:
-Der Zoo Duisburg habe die 3 Nachzuchten von 2011 nur mit künstlicher Befruchtung erreichen können. (Natürlich nutzt der Zoo nicht die billigere und einfachere Methode durch Zuchtmännchen Ivo um die Weibchen zu schwängern, sondern gibt unnötig viel Geld aus um diese kompliziert künstlich zu befruchten - schon klar! Sehr logisch.)

Ein Tierpfleger formulierte es mal sehr treffend:
"Zuerst wurde die Delfinhaltung kritisiert, als das dann gut lief, kritisierte man, dass es mit der Nachzucht nicht klappte.
Als diese Hürde dann genommen war, und es in fast allen Delfinarien zu erfolgreichen Nachzuchten kam, kritisierte man, dass diese Nachzuchten nicht nachhaltig wären.
Nun, da sie nachhaltig sind und Zoos ihren Bedarf an neuen Delfinen selbst decken können, wird wieder etwas neues gesucht, das man kritisieren kann."

Man sieht also, dass man es in der Delfinhaltung den Delfinariengegner nie recht machen kann.
Selbst große Außenlagunen, wie in Harderwijk Holland, wo die Delfine in Meerwasser leben, dem Wetter ausgesetzt sind, in großen Familiengruppen leben, Algen, Felsen, Steine und lebende Fische im Wasser haben, werden dennoch von "Tierschützern" kritisiert.

Also egal wie sehr ein Zoo sich bemühen wird, den Delfinen ein angenehmes Leben zu bereiten, (so wie sie es in der freien Wildbahn niemals haben, denn dort zählt nur der Kampf ums Überleben,) er wird immernoch kritisiert werden.
Bis er schließlich entnervt die Delfinhaltung aufgibt.
Soweit wird es hoffentlich in Duisburg nicht kommen, denn davon, dass es den Delfinen dort gut geht, kann man sich jeden Tag selbst überzeugen!


Wir schützen nur das was wir lieben,
wir lieben nur das was wir kennen,
wir kennen aber nur das, was uns gezeigt wurde.
~Baba Dioum~

Amazonas-Flussdelfin


Der Boto oder Amazonasflussdelfin (Inia Geoffrensis) lebt im Amazonas in Südamerika,
er kommt im Gegensatz zu den asiatischen Flußdelfinen noch recht häufig vor, trotz Bejagung, Beifang in Fischernetzen und Verschmutzung des Flusswassers.
Neuerdings wird er allerdings, vor allem für Fischköder und zum Verkauf seines Öls und getrockneter Penisse an Souvenirständen, stärker bejagt, was bereits zu einem Rückgang der Population geführt hat. (Stand 2011)


Baby ist der einzige Flussdelfin in einem Zoo, den man außerhalb Südamerikas besuchen kann!
Er wurde Ende 1974 geboren und am 19.3.1975 für den Zoo Duisburg gefangen, gemeinsam mit seiner Mutter, einem jungen Männchen, einem erwachsenen Männchen und einem alten Albinoweibchen, das hauptsächlich für spätere Museumszwecke gefangen wurde.
Die Tiere bekamen keine richtigen Namen, wurden aber gemäß ihres Alters als "Baby", "Mutter", "Teenager", "Vater" und "Oma" benannt.
Hierbei ist nicht bekannt, ob es sich bei "Vater" wirklich um Babys Vater handelte!
Leider verstarben vor allem die "Oma" und Babys "Mutter" schon einige Monate bzw. ein Jahr nach dem Fang. "Teenager" starb 1978.
Nur Vater der vermutlich bereits um 1960 herum geboren wurde, lebte ein außergewöhnlich langes Leben von geschätzten 45 Jahren oder mehr.
Er starb am 9.10.2006 an Altersschwäche.

Baby lebt nun alleine in der 2005 erbauten Rio Negro-
Tropenhalle, in einem großen Becken, das 600 000 Liter Wasser fasst. Er spielt gern mit Blättern und bekommt lebende Forellen als Nahrung die er mit seinem Echolot aufspürt.


Viele Besucher die ihn das erste Mal sehen, sind sich gar nicht bewusst, wie selten sein Anblick in der Zoowelt ist!
Anscheinend sind durch die Scheibe sowohl die Ausmaße seines Beckens als auch Babys eigene Größe für viele schwer zu schätzen: Manche bezeichnen sein Becken als "zu klein" und Baby als "ziemlich groß", andere finden das Becken "riesig" und Baby "relativ
klein".
Fakt ist, dass Baby kaum länger ist als ein ausgewachsener Mann und sein Becken sehr große Ausmaße hat, denn um die Insel in der Mitte kann er auch noch herumschwimmen in einen Backstagebereich. Überhängende Zweige ins Wasser lassen das Becken ebenfalls etwas kleiner erscheinen, des weiteren verzerrt die Scheibe die Perspektive und "holt Baby näher heran", als er in Wirklichkeit ist!


Das Becken ist mit über 3 Metern Tiefe tief genug für einen Flussdelfin.
Im Amazonas schwimmen Flussdelfine, vor allem in der Trockenzeit, auch in sehr flache Seitenarme des Amazonas hinein, wo das Wasser kaum einen Meter tief ist.
Anders als Meeresdelfine, die vom Salz im Wasser getragen werden, muss der Flussdelfin viel mehr Kraft aufwenden um zu schwimmen und Luft zu holen, weshalb er flacheres Wasser sogar vorzieht!
Baby ist jeden Tag viel beschäftigt. Er hat Wurzeln, kleine Fischchen, einen Schlauch und anderes Spielzeug im Wasser, oft gehen zur Tierbeschäftigung Taucher ins Wasser, reinigen die Scheibe und Abflüsse und spielen etwas mit ihm.
So ist ihm auch ohne Artgenossen nicht langweilig, denn Botos sind in der Regel ohnehin Einzelgänger!


Übrigens: Größter Irrtum in Bezug auf Baby:
Im Internet kursiert ein 2. nicht korrekter Name für ihn! Manche glauben, er hieße Butu oder Orinoko! Er heisst aber einfach nur Baby
Andere Irrtümer: Die Narben auf seinem Rücken seien von einer Schiffsschraube oder beim Fang entstanden. Fakt ist, er zog sich die unbedeutenden Verletzungen in Duisburg zu,
beim Fang wurde er sehr vorsichtig behandelt.
Viele Besucher denken, Baby würde Heringe zu fressen bekommen, dabei bekommt er als Flussdelfin natürlich auch Flussfische als Nahrung und zwar Forellen.

Noch etwas zur Belustigung: Manche Besucher halten Baby für ein Delfinkalb oder gar für einen Hai, einen Fisch oder ein Krokodil!
Dabei ist er doch einfach nur - Der Allerbeste!

Love you Baby!

Bentheimer Schweine

Nelly und Peggy bei ihrer Ankunft im Frühsommer 2011

Und Oktober 2011

Die Bentheimer Schweine des Zoo Duisburg sind Weibchen und heissen Nelly und Peggy

Sie kamen im Sommer 2011 zum Zoo Duisburg, in den neuen Streichelzoo.
Dies ist das erste Mal seit vielen Jahren, dass der Zoo wieder Hausschweine (und Rinder) hält.